Mohrenmaki-Baby im Zoo
Seit dem vergangenen Juli leben die Mohrenmakis im Erfurter Zoo. Jetzt gab es Nachwuchs. Die Tragzeit bei Mohrenmakis beträgt rund 130 Tage. Meist wird ein Junges geboren, selten Zwillinge. Mit sechs bis sieben Monaten sind die Jungtiere entwöhnt und selbständig.
Der Mohrenmaki (Eulemur macaco) ist ein mittelgroßer Lemur. Die Männchen sind vollkommen schwarz, während die Weibchen gelb- bis rostbraun gefärbt sind und weiße Ohrbüschel tragen. Die Jungtiere können eine sehr unterschiedliche Körperfärbung haben, meist sind sie dunkel gefärbt. Das Geschlecht lässt sich anfangs ausschließlich über die Farbe der Ohrbüschel bestimmen – männliche Jungtiere tragen immer schwarze Ohrbüschel, weibliche hingegen weiße. Bei dem in Erfurt geborenen Jungtier herrscht jedoch noch keine Klarheit hinsichtlich der Farbe der Ohrbüschel.
Im Freiland sind Mohrenmakis stark gefährdet. Beschränkt auf ein kleines Gebiet im Nordwesten Madagaskars sowie auf die Inseln Nosy Be und Nosy Komba besiedeln die Mohrenmakis Feuchtwälder. Ihr Lebensraum ist zudem stark fragmentiert und wird durch Brandrodungen weiter zerstört. Darüber hinaus werden die Tiere gejagt und gefangen. Die Art wurde bereits 1986 als gefährdet eingestuft. Seit 2020 gilt sie als stark gefährdet. Die Bestände sind leider rückläufig.
Mohrenmakis sind tag- und nachtaktiv. Sie ernähren sich hauptsächlich von Früchten, nehmen aber auch junge Blätter, Sämlinge, Blüten, Nektar, ergänzt durch Pilze, Rinde und Wirbellose. Sie leben in Gruppen von bis zu 15 Individuen, die sich um einen Kern von dominanten Weibchen bilden. Der Kontaktruf der aufgeweckten Lemuren ist ein tiefes Grunzen, bei Alarm wird gekreischt. In den Abendstunden lassen sie ein gemeinsames Geschrei erklingen. Gegenseitige Fellpflege mit der unteren, fast waagerecht stehenden und damit kammähnlichen Zahnreihe, steht hoch im Kurs. Ein zweites zentrales Putzwerkzeug befindet sich am Hinterfuß; die zweite Zehe hat einen auffällig langen Nagel und wird auch „Putzkralle“ genannt. Außerdem markieren Mohrenmakis mit ihren Analdrüsen ihre Artgenossen und ihre Umgebung.
Quelle und Foto: Thüringer Zoopark Erfurt