„Wohnzimmer unserer Stadt“ – Festakt in der Bibliothek am Berliner Platz

    Vor wenigen Stunden wurde das 25-jährige Bestehen der Bibliothek mit einem Festakt gefeiert. Seit Montag und noch bis morgen, 12. Oktober, gibt es Jubiläumsangebote in Form verschiedener Events (Wohnblog Erfurt Nord berichtete) für alle Interessierten.

    Der einstige Saal der Gaststätte „Stadt Berlin“ ist seit einem Vierteljahrhundert Domizil der Bibliothek, die Teil eines über die Stadt verteilten Filialnetzes ist. 2016 allerdings gab es einen kurzen Moment, in dem erwogen wurde, sie zu schließen. Doch die Bewohner des Stadtteils „waren da“, wie es die stellvertretende Ortsteilbürgermeisterin Martina Büchner in Erinnerung brachte. Man habe gekämpft für den Fortbestand und das ist gelungen. 

    Denn Bibliotheken sind längst mehr als Orte, an denen man Bücher ausleiht. Sie sind offene, unverzichtbare Kommunikations- und Begegnungsräume, „Wohnzimmer unserer Stadt“, formulierte Oberbürgermeister Andreas Horn in seinem Grußwort. Von Beruf Jurist, schlägt Horn den Bogen zu Artikel 5 des Grundgesetzes, der jedem das Recht einräumt, sich „aus allgemein zugänglichen Quellen ungehindert zu unterrichten.“ Dazu leisten die Bibliotheken einen unschätzbaren Beitrag. 

    Der Direktor der Stadt- und Regionalbibliothek, Historiker Frank-Joachim Stewing, verweist in seiner Festansprache auf den Ursprung von Bibliotheken, die auf Martin Luther zurückgehen. Dieser hatte einst die Ratsherrenschrift verfasst, in der er den Stadtoberhäuptern empfiehlt, nicht nur Schulen, sondern auch Bibliotheken zu bauen. 

    Die Bibliothek etabliere sich auch als sog. Dritter Ort, eine Möglichkeit, sich zu begegnen, in Gemeinschaft zu begeben als Ausgleich zu Familie und Beruf – leicht zugänglich, niedrigschwellig, kostenfrei. 

    Längst werden Bücher und andere Druckerzeugnisse durch digitale Angebote, auch Spiele komplettiert. Seit heute agiert die Bibliothek am Berliner Platz als zweite Filiale in Erfurt auch als „Bibliothek der Dinge“. Ob Gitarre oder Sofort-Bild-Kamera, Wikinger-Schach, Partybeleuchtung, Akku-Fenstersauger, Nähmaschine oder Equipment für Influencer – vielfältige Dinge können ausgeliehen werden und machen für die Nutzer eine Investition überflüssig. 

    Rund 25.000 Medien, viele Romane, Fachliteratur für Schule, Beruf, Weiterbildung, Freizeit und Hobby, Bilderbücher und Comics, Spielfilme, CDs und DVDs, Spiele, eine große Auswahl an Zeitschriften und Zeitungen bietet die Bibliothek am Berliner Platz. Playstation und Switch ermöglichen digitales Spielen.

    „Bücher sind der Schlüssel zur Bildung, sie fördern Lesekompetenz.“, führte Franziska Siebert, Leiterin der Bibliothek am Berliner Platz in ihrer Begrüßungsrede aus. Seit Anfang dieses Jahres arbeitet sie hier mit großem Engagement. Der heutige Festtag markiert einen weiteren Schritt in der Entwicklung der Bibliothek mit einem umfassenden Bildungs-, Kommunikations- und Begegnungsangebot.

    Autor: B. Köhler, Fotos: B. Köhler

    Oberbürgermeister Andreas Horn

    Franziska Siebert, Leiterin der Bibliothek am Berliner Platz

    Im Team: Andreas Horn, Franziska Siebert und Bibliothesdirektor Frank-Joachim Stewing

    Ortsteilbürgermeister Klaus Werner Fischer und Stellvertreterin Martina Büchner

    Gemeinsamer Anschnitt der Geburttagstorte

    Beeindruckende Trompetenklänge von Marcus Kuhn, Leiter der Musikschule Erfurt, umrahmten den Festakt.

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