Mindestens eine Biberfamilie In Geraaue Gispersleben

    Unter dem Motto „Biber-Entdeckertag“ haben 30 Vorschulkinder des evangelischen Kindergartens „Arche Noah“ am gestrigen Dienstag, 26. November, die Geraaue in Gispersleben besucht, um mehr über die dort lebenden Biber und ihren Lebensraum zu erfahren. Begleitet wurden sie von Inga Hampel und Manja Landefeld, Mitarbeiterinnen der Unteren Naturschutzbehörde der Stadt Erfurt im Umwelt- und Naturschutzamt.

    In der Geraaue ist ein aktiver Biberbau bekannt, in dem mindestens eine Biberfamilie lebt. Von hier aus breiten sich die Nachkommen weiter aus, wandern flussaufwärts oder in Nebenarme, um neue Lebensräume zu erschließen und Nahrung zu finden.

    Wie Biber leben und was sie zum Überleben brauchen, erfuhren die Kinder spielerisch – unterstützt vom Biberrucksack des Kompetenzzentrums Wolf, Biber, Luchs des Thüringer Ministeriums für Umwelt, Energie und Naturschutz (TMUEN). Mit Aufklärung soll das Verständnis für die streng geschützten Tiere gefördert und die Bedeutung des Bibers für das Ökosystem Fließgewässer erklärt werden. Dabei standen praktische Erfahrungen im Mittelpunkt: Die Kinder untersuchten abgenagte Bäume, bestaunten ein Bibergebiss und erfuhren anhand eines echten Biberfells, wie das Tier an das Leben im kalten Wasser angepasst ist.

    „Mehr als 400 Jahre waren die Biber in Erfurt verschwunden und ausgerottet. Heute freuen wir uns über jede Bibersichtung, denn er ist unser bester Landschaftsgärtner“, scherzt Biberexpertin Hampel. Durch seine Aktivitäten schafft der Biber wertvolle Nischen und Lebensräume für viele andere Tierarten. Gleichzeitig stehen seine Tätigkeiten unter der Kontrolle des Umwelt- und Naturschutzamtes, um sicherzustellen, dass weder Anwohner noch Gebäude, Kabel, Rad- und Wanderwege oder junge Bäume gefährdet werden.

    „Der Biber gehört zu Erfurt, und die Menschen müssen sich wieder an ihn gewöhnen. Das gelingt durch Aufklärung, Wissensvermittlung und Verständnis“, betont Hampel. Weitere Biberführungen für Kinder sind bereits in Planung.

    Quelle und Foto: Stadtverwaltung Erfurt