Brücke über Hannoverscher Straße gefährdet, eingeschränkte Nutzung ab Freitag
In Erfurt gibt es insgesamt 27 Brücken, die durch Spannungsrisskorrosion der tragenden Spannstähle gefährdet sind. Eine davon ist die Brücke im Zuge der Schwarzburger Straße über die Hannoversche Straße.
Bei der jüngsten Sonderprüfung des Bauwerkes vor wenigen Tagen wurde eine deutliche Verschlechterung des Zustandes festgestellt: Anzahl, Länge und Öffnungsweite der bereits vorhandenen Risse haben sich deutlich verändert und der Umfang der Schäden ist signifikant fortgeschritten. Eine Schädigung der Spannstähle in den Fertigteilträgern kann mithin nicht ausgeschlossen werden.
Vorsorglich werden jetzt Maßnahmen getroffen, um die Brücke zu entlasten. Ab diesem Freitag, 20. Dezember, wird die Überfahrt über die Brücke auf Fahrzeuge mit maximal 16 Tonnen Gesamtgewicht beschränkt. Die Fahrbahn im Brückenbereich wird auf einen Fahrstreifen reduziert, so dass sich auf der Brücke keine Fahrzeuge mehr begegnen können. Die zulässige Höchstgeschwindigkeit wird auf 10 km/h herabgesetzt. Verkehrszeichen weisen auf die neue Regelung hin, zudem wird eine Ampelanlage den Verkehr über die Brücke regeln.
Feuerwehr und Rettungsdienste können die Brücke über Sonderrechte weiterhin passieren. Die Stadtbuslinie 90 wird zunächst ebenfalls noch über die Brücke fahren, da erst eine Umleitungsstrecke für den Linienverkehr vorbereitet und eingerichtet werden muss. Die Stadtwirtschaft stellt die Tourenpläne für die Müllentsorgung um.
Wie schlimm es wirklich um die Brücke steht, sollen weitere Prüfungen im Januar ergeben. Ein auf Bauwerksdiagnostik spezialisiertes Ingenieurbüro wird detaillierte Untersuchungen vornehmen. Dabei werden u.a. Proben vom Spannstahl entnommen und Zugversuche durchgeführt. Ursprünglich war eine Erneuerung der Brücke 2028 geplant, jetzt müssten die Dinge forciert werden, um das Bauwerk früher und schnellstmöglich zu erneuern.
Quelle und Foto: Stadtverwaltung Erfurt