Historisch und modern – das Nordbad ist unverzichtbar
Am 8. Mai ist ‚Anbaden‘ im Nordbad. Es eröffnet als erstes Freibad unserer Stadt in dieser Saison. Alles ist vorbereitet in dem modernen und gut ausgestatteten, Thüringens größtem Freibad.
Zur Zeit seiner Entstehung Ende der 1920er Jahre war es sogar das zweitgrößte Bad Deutschlands. Es war zudem ein besonderes architektonisches Highlight seiner Zeit bis zum Abriss des Hauptgebäudes 2007. Wie an verschiedenen anderen Stellen Erfurts war u.a. der Einfluss der Bauhauses in der Architektur erkennbar. Das Eingangsgebäude, 1929 erbaut, war einst ein 114 Meter langes, symmetrisches Gebäude mit ausladenden flachgeneigten Dächern, horizontalen Gesimsen und Fensterreihen. Die Tribüne fast damals rund 3.000 Zuschauer, Umkleiden waren auf 3.500 Sportler und Badegäste ausgelegt.
Dass es das Nordbad überhaupt noch gibt, ist den Protesten der Erfurter gegen die dauerhafte Schließung und den Totalabriss zu verdanken. Allerdings wurde 2008 aus Kostengründen das denkmalgeschützte Eingangsgebäude abgerissen. Proteste dagegen halfen nicht mehr.
Nach wie vor ist unser Nordbad für die Stadt, insbesondere für unseren Norden, unverzichtbar. Wenn also Petrus für etwas wärmeres Wetter sorgen könnte, dürfte ab Montag das Bad wieder fester Bestandteil unserer Freizeitgestaltung werden.
Autor: B. Köhler Fotos: Stadtarchiv Erfurt (historisch), S. Forberg (aktuell)