„Physik zum Anfassen“ in der Gemeinschaftsschule
Der Keller der Gemeinschaftsschule am Roten Berg wartet mit einer schönen Überraschung auf: Vier sehr große Platten tragen sehenswerte Modelleisenbahnanlagen – gestaltet von Schülern unter Anleitung von Michael Strupp, dem Leiter der Arbeitsgemeinschaft. Deren 12 Mitglieder aus den Klassenstufen 3 bis 8 werkeln hier fleißig an zwei Tagen in der Woche.
2019 nahm die AG ihre Arbeit auf. Für Michael Strupp, Lehrer für Mathematik und Physik, eine Herzensangelegenheit. Aus dem anfänglich betriebenen Modell- bau einfacher Hubschrauber entwickelte sich die Idee, Modelleisenbahnanlagen zu bauen, deren Loks und Züge mit eigens erzeugtem Solarstrom fahren. Die ganze Bandbreite an handwerklichen, technischen und kreativen Fähigkeiten der Schüler kann hier entwickelt werden.
Zu experimentieren, was physikalisch und technisch geht, was machbar ist, ist Ziel der Arbeit – wenn man so will ist dies praktische Physik oder „Physik zum Anfassen,“ wie es Michael Strupp formuliert. Stromkreisschaltungen sind zu bauen, aber auch die Landschaften, durch die die Bahnen fahren und die Gebäude, an denen sie vorbeirollen.
Stolz präsentieren zwei Schüler aus der 3. Klasse, wie Bäume aufgeklebt wurden, damit ein schöner Wald entsteht. Auch die Wiesen wurden angelegt und aus Kartons mit Tapetenleim eine Berglandschaft gebaut.
Kreativität und Fantasie gehören ebenso zur AG-Tätigkeit wie das – im Wortsinne – Begreifen technischer Funktionen und Zusammenhänge. Mit ihren Arbeiten bewarben sich die Schüler bereits (und wiederholen dies in diesem Jahr) beim bundesweiten Wettbewerb „Modellbau macht Schule“. Dort entscheidet eine Jury über die gelungensten Arbeiten und prämiert diese. Viele Preise hat die AG dabei bereits abgeräumt. Dass eine solche Arbeitsgemeinschaft finanzielle Unterstützung braucht, versteht sich. Schließlich sind Loks, Wagons und alle weiteren Materialien durchaus kostenintensiv. Zum Teil erhalten die Schüler auch Materialspenden oder Leihgaben.
Mit viel Interesse und Freude sind die Kinder bei der Sache. „Die schönsten Momente sind die, wenn der Strom fließt und alles funktioniert.“, fasst Michael Strupp zusammen. Doch auch das monatliche gemeinsame Pizza-Essen ist immer wieder schön. „Die Kinder kommen gerne, haben Spaß, gehen gut, freundlich und respektvoll miteinander um beim gemeinsamen Arbeiten.“, ergänzt der engagierte Pädagoge. Zur nächsten Stadtteilkonferenz im Herbst werden im Bürgerhaus einige der AG-Objekte ausgestellt und so für alle Interessierten sichtbar.
Autor: B. Köhler, Foto: B. Köhler